In der Ostschweiz gesucht: Fachkräfte in Schlüsselbereichen

* Der Michael Page Salary Guide zeigt die Lohnentwicklung in der Schweiz für 2024. * In der Ostschweiz werden, auf Nachfrage von «Business Class Ost», vor allem Fachkräfte in den typischen Schwerpunktberufen gesucht. * Das sind schwergewichtig die Bereiche IT, Verkauf, Einkauf und Logistik sowie Finanzkontrolleure.

Business Class Ost
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Veröffentlicht am

29.1.2025

EXKLUSIV

PAYWALL

Michael Page Fachkräfte Ostschweiz

In herausfordernden Zeiten sind spezifische Berufsgruppen entscheidend. So sind in der Schweiz Metallhändler und Positionen im Rechtswesen stark gefragt. Die erhöhte Nachfrage hat die Gehälter in diesen Bereichen spürbar nach oben getrieben. So sind die Gehälter für Metallhändler in den vergangenen zwölf Monaten durchschnittlich um 25 Prozent gestiegen. Ähnlich verhält es sich bei Positionen im Rechtswesen, deren Gehälter um 24 Prozent gestiegen sind, und die Gehälter ihrer administrativen Assistenten legten um 15 Prozent zu.

Unternehmen konzentrieren sich darauf, ihre Verkaufsteams zu stärken, um Umsatzquellen besser zu nutzen und die Abkühlung der Wirtschaft abzufedern. Infolgedessen sind Verkaufsexpertinnen und -experten stark gefragt. Positionen wie Verkaufsleiter, Verkaufsingenieure und technische Verkaufsspezialisten sind besonders begehrt. In diesen Berufskategorien sind die Gehälter in den vergangenen zwölf Monaten um 17 bis 18 Prozent gestiegen.

Die Situation in der Ostschweiz

Yannick Coulange, Managing Director von Michael Page Schweiz, hat gegenüber «Business Class Ost» die spezifische Situation in der Ostschweiz zusammengefasst: «Laut dem Michael Page Salary Guide entfallen rund 16 Prozent der ausgeschriebenen Stellen auf die Ostschweiz. Trotz einer herausfordernden Wirtschaftslage sehen wir in der Region eine starke Nachfrage nach Fachkräften, was die Ausrichtung der Region auf Industrie und Export widerspiegelt. Dazu gehören Spezialisten in den Bereichen IT, Verkauf, Einkauf und Logistik sowie Finanzkontrolleure.»

Arbeitgebende lassen Vorsicht walten

Angesichts steigender geopolitischer Spannungen und einer erwarteten Inflation von einem Prozent gehen Arbeitgebende in anderen Bereichen bei Personal- und Lohnentscheidungen äusserst vorsichtig vor. Gleichzeitig sind Kandidatinnen und Kandidaten in einem unsicheren Umfeld zurückhaltend, den Job zu wechseln. Infolgedessen werden die Gehälter für die meisten Positionen weitgehend stagnieren.

Positiv ist, dass die Erwartungen von Arbeitgebenden und Kandidatinnen und Kandidaten im Vergleich zum Vorjahr, 2023, näher beieinander liegen. Denn die Arbeitnehmenden sind sich der wirtschaftlichen Lage und den von Unternehmen ergriffenen Massnahmen zur Kostensenkung bewusst.

Temporäre Lösungen bieten Flexibilität und Chancen

Die aktuelle Unsicherheit und die Zurückhaltung am Markt erfordern zunehmend flexible Lösungen. Angesichts begrenzter Personalkapazitäten bieten solche Modelle erfahrenen Fachkräften die Möglichkeit, befristete Einsätze zu übernehmen. Gleichzeitig geben sie Berufseinsteigern durch «Try and Hire»-Modelle die Chance, zunächst mehrere Monate in einem Unternehmen zu arbeiten, um anschliessend möglicherweise eine Festanstellung zu erhalten. In der Schweiz ist der Markt stark auf unbefristete Stellen ausgerichtet. Kandidierende, die in temporären Positionen überzeugen, haben bei einer stabilisierenden Wirtschaft gute Chancen auf eine Festanstellung.

Arbeitnehmende fordern Flexibilität

In einem Punkt zeigen Kandidatinnen und Kandidaten kaum Kompromissbereitschaft: bei der Flexibilität. Die Nachfrage nach Homeoffice bleibt hoch und ist mittlerweile fest in der Arbeitskultur verankert. Flexible Arbeitsmodelle sind weiterhin ein entscheidendes Kriterium für Bewerbende. Angebote ohne entsprechende Optionen werden daher häufig abgelehnt.

Diese Erkenntnis deckt sich mit den Ergebnissen der neuesten Michael-Page-Talent-Trends-Studie 2024, die im ersten Halbjahr 2024 veröffentlicht wurde. Die Studie zeigt, dass Flexibilität und Work-Life-Balance entscheidende Faktoren bei der Arbeitgeberwahl sind. In der Schweiz arbeiten 69 Prozent der Angestellten hybrid – 17 Prozentpunkte mehr als im europäischen Durchschnitt.

Positionierung für den Erfolg

Im Jahr 2025 bleibt die Nachfrage nach Fachkräften stark, die in der Lage sind, geschäftliche Herausforderungen zu lösen und ambitionierte Umsatzziele zu erreichen. Mehrsprachige Verkaufsexpertinnen und -experten und juristische Positionen erzielten in den letzten zwölf Monaten die höchsten Lohnerhöhungen. Gleichzeitig bleibt die Nachfrage nach Fachkräften in Schlüsselbereichen wie IT, HR und Finanzen weiterhin hoch.

Die derzeitige langsamere, herausfordernde Marktsituation bietet die Chance, sich optimal auf den nächsten Aufschwung vorzubereiten. Arbeitgebende sollten den Jahresbeginn nutzen, um ihre Personalstrukturen und Rekrutierungsprozesse auf die erwartete Markterholung vorzubereiten. Dazu gehören Investitionen in notwendige Schulungen, die Anpassung interner Kompetenzen sowie die Entwicklung klarer Wertversprechen für bestehende und zukünftige Angestellte.

Dieser Artikel entstand in redaktioneller Zusammenarbeit mit Michael Page Schweiz und C-Matrix Communications.